14 Nothelfer
Quartier am Park
… Zukunft mit Geschichte
1474 - Gründung durch die Spitalstiftung der Katharinen-Kaplanei
300 Jahre lang war es ein Leprosorium (mittelalterliche Behandlungsstätte für Infektionskrankheiten z. B. Lepra)
Die Namensgeber
14 Nothelfer = 14 Schutzheilige den Pestzeiten im 2. - 4. Jahrhundert (Achatius, Ägidius, Barbara, Blasius, Cyriacus, Dionysius, Erasmus, Eustachius, Georg, Katharina, Margareta, Pantaleon und Veit)
1776 - Umwandlung in ein Allgemeines Spital
1856 - Leitung durch die Klostergemeinschaft der Vinzentinerinnen
1882 - Neubau mit 22 Betten und ergänzende Bauten im Historistischen Stil
Das mittelalterliche Hospital aus dem 15. Jahrhundert steht auf dem Gelände und ist im Eigentum der Stadt Weingarten.
1989 bis 1992 Generalsanierung
Es entstanden vier Abteilungen für die medizinische Grundversorgung der Stadt Weingarten, mit ca. 160 Betten und eine Entbindungsstation mit 900 Geburten jährlich.
Das stadteigene Klinikum hatte bei der Bevölkerung einen sehr guten Ruf, besonders die Entbindungsstation. Hier erblickten eine Vielzahl der Bewohner von Weingarten das Licht der Welt.
2011 bis 2015 - Restrukturierung und Umbau in fünf Bauabschnitten
Der Bestand wurde ergänzt durch einen Operations-Trakt mit vier OP-Sälen, einem Bereich für Funktionsdiagnostik mit interdisziplinärer Ambulanz und Laboren. Darüber hinaus entstanden ein neuer Eingangsbereich mit Cafeteria und Außenbestuhlung.
2005 bis 2021 - Verschiedene Trägerschaften und Kooperationen
Das Klinikum wurde von verschiedenen Trägern, in verschiedenen Konstellationen und Kooperationen geführt und betrieben. Nachdem verschiedenste Konsolidierungsmaßnahmen scheiterten, entscheidet der Gemeinderat 2020 über die Schließung des Krankenhauses. Das 14 Nothelfer schließt im März 2021 endgültig seine Pforten.
September 2021 - Die Staiger-Gruppe aus Ulm erwirbt das Klinikareal
Corona-Test- und Impfzentrum - Ende 2021 bis Mitte 2022
Temporäre Unterbringung für ukrainische Flüchtende - Von März 2022 bis Februar 2023 für bis zu 120 ukrainische Flüchtende im südliche Bettentrakt; seit Ende 2022 bis Ende 2023 für ca. 180 Geflüchtete im östlichen Krankenhaustrakt.
Die Themen Pflege, Medizin, Wohnen, Dienstleistung und Gewerbe werden in einer zeitgemäßen Form fortgeschrieben - im Schulterschluss mit der Stadt Weingarten.
Die Staiger-Gruppe aus Ulm erwirbt das Klinikareal im September 2021.
Juni 2022 - Informationsabend mit Workshop
Juni 2022 - Auslobung Planungs- und Konzeptionswettbewerb
Dezember 2022 - Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge
1. Quartal 2023 - Freeze of Concept
2. Quartal 2023 - Erarbeiten Bebauungsplan
3. Quartal 2023 - Auslegungsbeschluss samt Offenlage
4. Quartal 2023 - Satzungsbeschluss
Anfang 2024 - Baubeginn
Und am Ende steht das "14 Nothelfer - Quartier im Park"!
Im Juni 2022 fand ein Informationsabend mit Workshop für interessierte Weingartner statt – zum Thema Weiterentwicklung des ca. 3,3 ha großen Areals.
Was passiert am 14 Nothelfer in Weingarten? Wie geht es mit den Gebäuden des ehemaligen Krankenhauses weiter? Was passiert mit dem Park? Welche Flächen werden bebaut? Was für Nutzungen sind geplant? Viele Fragen, die es zu beantworten galt.
Im Anschluss wurden 5 Architekturbüros zu einem Planungs- und Konzeptionswettbewerb für ein neues Quartiers auf dem Gelände am 14 Nothelfer in Weingarten eingeladen. Das Kolloquium fand Ende Juli 2022 statt.
Steinhoff / Haehnel Architekten aus Stuttgart gewinnt
Auf dem etwa drei Hektar großen Gelände werden ca. 160 Wohneinheiten sowie 2.500 m² Gewerbefläche und eine dreizügige Kindertagesstätte entstehen.
Am 10. November 2022 tagt im Foyer des ehemaligen 14 Nothelfers das Preisgericht in einer nicht-öffentlichen Sitzung, an der auch Weingartens Oberbürgermeister Clemens Moll teilnahm. Die Jury der Fachpreisrichter, unter dem Vorsitz von Dr. Fred Gresens, war mit Jens Herbst, Fachbereichsleiter Planen und Bauen der Stadt Weingarten und den Architekten und Planern Ursula Hochrein, Rüdiger Krisch, Prof. Dr. Thomas Stark sowie Nikolai und Rainer Staiger hochrangig besetzt. Als stimmberechtigte Sachpreisrichter nahmen sowohl Fraktionsmitglieder des Gemeinderats als auch Mitglieder der Stadtverwaltung teil.
Ziel des Wettbewerbs - Ein identitätsstiftendes und urbanes Wohnquartier zu planen …
… mit energetischem und ökologischem Anspruch. Dabei lag der Fokus auf einer vielfältigen Durchmischung von verschiedenen Wohnformen in stimmigem Generationen- und Nutzungsmix – mit kleinen bis großen Einheiten für junge Bewohner, Senioren und Familien – zum Eigenerwerb, aber auch als geförderter Wohnraum. Des Weiteren waren Flächen für Gewerbe- und Dienstleistungen sowie eine dreizügige Kindertagesstätte zu planen. Die notwendigen Stellplätze sollten in Tiefgaragen untergebracht werden, der Park revitalisiert und renaturiert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Der Wettbewerb wurde im Juni 2022 als Planungs- und Konzeptionswettbewerb ausgeschrieben. Bis Ende Oktober 2022 konnten Lösungsansätze für die anspruchsvolle Aufgabenstellung erarbeitet und eingereicht werden. Die anonym bewerteten Arbeiten wurden vom Preisgericht mit drei Rängen ausgezeichnet.
Beurteilung der Jury
Das Baufeld 3 ist im Erdgeschoss sehr flächig bebaut und riegelt das Quartier konsequent von der Ravensburger Straße ab: die Härte dieser Abgrenzung wird von der Jury hinterfragt. Auf dem zweigeschossigen Sockel werden große Dachterrassen vorgeschlagen, die von den Obergeschossen aus nutzbar sind. Darüber erheben sich drei Baukörper in unterschiedlicher Geometrie, die mit Wohnungen gefüllt sind. In einer weiteren Bearbeitung dieser Volumina wäre darauf zu achten, dass in den oberen Geschossen die Wohnqualität mit dem erforderlichen Schallschutz zur Deckung gebracht werden, z.B. durch Optimierungen in der Wohnungstypologie. Dies darf nicht auf Kosten des großzügig geöffneten, begrünten Erscheinungsbildes der Fassade geschehen, das von der Jury explizit gelobt wird.
Die Vorschläge für den bestehenden Park werten diesen markant auf.
Die Anordnung der 5 Wohngebäude des Baufelds 2, ihr Verhältnis zum Park sowie Zuschnitt und Dimension des halböffentlichen Wohnhofs können vollauf überzeugen. Manche Erschließungselemente und Wohnungsgrundrisse weisen hingegen keine vergleichbare Qualität auf. Die Befahrbarkeit und Orientierung der Tiefgarage muss im nächsten Planungsschritt nachgewiesen und stellenweise überarbeitet werden.
Im Baufeld 4 sind die Dimension des südlichen Gebäuderiegels, dessen Verhältnis zum Hangfuß und zum angrenzenden denkmalgeschützten Gebäudebestand zu überprüfen. Die Lage der Tiefgaragenzufahrt im Gewässerrandstreifen zum Hospitalbach ist so nicht möglich.
Die Arbeit ist ein sehr wertvoller Beitrag zur gestellten Aufgabe und kann eine gute Grundlage für die weitere Entwicklung des Gebiets bilden
Steinhoff / Haehnel | Stuttgart – 1. Rang
Feuerstein Hammer Pfeiffer | Lindau – 2. Rang
Lanz Schwager Architekten | Konstanz – 3. Rang
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